Existenzgründung

Die Wahl eines bestimmten Wegs in die Selbständigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab: Haben Sie eine gute Geschäftsidee, die Sie verwirklichen wollen? Haben Sie die Gelegenheit, ein funktionierendes Unternehmen weiter zu führen? Wollen Sie Ihr unternehmerisches Risiko begrenzen? Haben Sie die Chance, als Teil einer guten Mannschaft zu starten? Wollen Sie erst einmal klein anfangen?

Sie können auf vielen verschiedenen Wegen zu Ihrem eigenen Unternehmen kommen. Durch:

  •     Neugründungn eines Unternehmens
  •     Unternehmensübernahme
  •     Franchising
  •     Teamgründung
  •     E-Business
  •     Ausgründung
  •     Spin-off-Gründung
  •     Beteiligung an bestehenden Unternehmen
  •     Kooperation mit anderen Unternehmern
  •     Kleingründung
  •     Nebenerwerbsgründung

Welche Sie wählen, hängt hauptsächlich von drei Faktoren ab:

  •     Wie viel Gestaltungsspielraum wollen Sie haben?
  •     Wie kann das Risiko reduziert werden?
  •     Gibt es eine günstige Gelegenheit zum Kauf oder zur Pacht eines Unternehmens?

Mit allen diesen Möglichkeiten der Existenzgründung sind zahlreiche Fragen verbunden, die im Vorfeld zu klären sind. Nur die wenigsten Gründer können diesbezüglich auf eigene Erfahrungen zurückgreifen, so dass in dieser wichtigen Phase unbedingt fachlich qualifizierte externe Berater hinzugezogen werden sollten.

Die sich ergebenden Rechtsfragen können nahezu alle Rechtsgebiete berühren. Wir kennen uns mit den auftretenden Fragen aus, bieten praktikable Lösungen an und ziehen bei Bedarf diejenigen Berater individuell hinzu, die zur Abrundung noch fehlen:

  • Umfassende Rechtsberatung und Rechtsschutz für Existenzgründer.
  • Vertragserstellung und Vertragsprüfung.

Typische Schritte zur Existenzgründung

Schritt für Schritt in die berufliche Selbständigkeit. Die folgende Übersicht zeigt Ihnen die wichtigsten Stationen auf dem Weg zu Ihrem Unternehmen. Nicht alle Punkte sind immer zwingend erforderlich,

1. Stellen Sie fest, ob die Selbständigkeit der richtige Weg für Sie ist.

Die Gründung eines Unternehmens sollte keine Notlösung sein. Versuchen Sie, sich ein Bild über den Alltag einer Unternehmerin bzw. eines Unternehmers zu machen: sprechen Sie mit beruflich Selbständigen, lesen Sie Interviews mit oder auch Biographien von Unternehmern. Sprechen Sie vor allem auch mit Ihrer Familie. Sie muss Ihr Vorhaben unterstützen. Stellen Sie fest, welche fachlichen und kaufmännischen Kenntnisse Sie besitzen. Nutzen Sie die verschiedenen Gründertests, zum Beispiel im Existenzgründungsportal.

2. Arbeiten Sie Ihre Geschäftsidee aus.

Überlegen Sie, mit welcher Geschäftsidee Sie sich selbständig machen können. Besitzen Sie die notwendigen Fähigkeiten, um die geplante Geschäftsidee in die Tat umzusetzen? Stellen Sie fest, wer Ihre zukünftigen Kunden sein könnten. Stellen Sie außerdem fest, wer Ihre Wettbewerber sind. Wer bietet bereits Ähnliches an? Vor allem: Was unterscheidet Ihr Angebot von dem Ihrer Wettbewerber? Was könnten Sie tun, wenn es Ihnen an einer zündenden Geschäftsidee fehlt? Erkundigen Sie sich, ob eventuell ein Franchise-Unternehmen in Frage kommt, das Sie als Lizenz-Unternehmer führen können. Möglicherweise könnten Sie auch ein bestehendes Unternehmen übernehmen.

3. Lassen Sie sich beraten und gleichen Sie Schwächen aus.

Erkundigen Sie sich z.B. bei der kommunalen Wirtschaftsförderung, ob es in Ihrer Kommune/Ihrer Region eine Gründungsinitiative gibt. Nehmen Sie Kontakt auf. Besuchen Sie ein Gründungsseminar der Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer oder Ihres Verbandes. Lassen Sie sich anschließend von einem Berater der Kammer oder Ihres Berufs/Branchenverbandes, von einem freien Unternehmensberater oder anderen kompetenten Fachleuten helfen. Klären Sie: Zu welchen Fragen brauchen Sie Beratung? Wer kann Ihnen je nach Fragestellung weiterhelfen? Was sollten Sie beim Abschluss von Beraterverträgen beachten? Informieren Sie sich über die Beratungsförderung Ihres Bundeslandes.

4. Schreiben Sie Ihren Businessplan.

Schreiben Sie Ihren Businessplan selbst. Nur auf diese Weise gewinnen Sie an Wissen und Sicherheit, um Ihr Unternehmen erfolgreich zu starten. Erläutern Sie Ihre Geschäftsidee bzw. Ihr Vorhaben. Stellen Sie Ihre fachlichen und kaufmännischen Qualifikationen dar. Beschreiben Sie Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung. Beschreiben Sie Ihre zukünftigen Kunden und Ihre Konkurrenten. Beschreiben Sie Ihren Standort. Erläutern Sie ggf. Ihre Personalplanung. Zu welchem Preis wollen Sie Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung verkaufen? Welche Vertriebspartner werden Sie nutzen? Welche Kommunikations- und Werbemaßnahmen wollen Sie ergreifen? Welche Rechtsform haben Sie gewählt? Welche Chancen und Risiken hat Ihr Vorhaben? Wie hoch ist der Kapitalbedarf? Wie können Sie diesen Kapitalbedarf decken?

5. Kalkulieren Sie Ihr Gründungskapital.

Wie viel Geld benötigen Sie, um Ihr Gründungsvorhaben zu starten? Je nach Vorhaben müssen Material, Büroausstattung, ein Warenlager, Mietkaution, Umbauten usw. finanziert werden. Denken Sie daran, dass Sie unter Umständen eine mehrmonatige Anlaufphase finanziell überbrücken müssen. Welche laufenden Kosten kommen auf Sie zu? Vergessen Sie dabei nicht Ihre monatlichen Lebenshaltungskosten. Schätzen Sie realistisch ein, ob die Einnahmen aus Ihrer beruflichen Selbständigkeit alle betrieblichen und privaten Kosten decken werden („Rentabilitätsvorschau“).

6. Ermitteln Sie alle in Frage kommenden Finanzquellen.

Wie viel eigenes Geld können Sie in Ihr Gründungsvorhaben investieren? Wer könnte Ihnen privat Geld leihen? Eventuell könnte sich ein Gesellschafter an Ihrem Unternehmen beteiligen? Informieren Sie sich über die Kreditkonditionen der Banken und Sparkassen. Berücksichtigen Sie in jedem Fall auch die Förderprogramme für Existenzgründer, die vom Bund und den Bundesländern zur Verfügung gestellt werden und entwickeln Sie einen Finanzierungsplan. Alle Förderprogramme des Bundes, der Länder und der EU finden Sie in der Förderdatenbank.

7. Erledigen Sie alle notwendigen Formalitäten.

Erkundigen Sie sich beispielsweise bei der Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer welche Formalitäten Sie erledigen müssen, um Ihr Unternehmen zu starten. Nutzen Sie auch die Serviceangebote der kommunalen Wirtschaftsförderung oder Gründerinitiative. Erkundigen Sie sich, ob Sie besondere Voraussetzungen, Nachweise, behördliche Zulassungen oder Genehmigungen benötigen. Der Behördenwegweiser lotst Sie zu den zuständigen Behörden vor Ort.

8. Erkundigen Sie sich über Ihre steuerlichen Pflichten.

Stellen Sie sich von Anfang an auf Ihre Pflichten gegenüber dem Finanzamt ein. Lassen Sie sich einen Steuerberater empfehlen, der Sie über Ihre steuerlichen Pflichten, die notwendige Buchführung und die Art des Jahresabschlusses berät.

9. Denken Sie an die persönliche und betriebliche Absicherung.

Für beruflich Selbständige gibt es verschiedene Möglichkeiten, um für Arbeitslosigkeit, Alter, Krankheit und Unfall vorzusorgen. Informieren Sie auf jeden Fall Ihre Krankenversicherung über Ihre Pläne. Unter bestimmten Umständen können Sie bei der Agentur für Arbeit eine Arbeitslosenversicherung für Selbständige abschließen. Zu Fragen der Altersvorsorge erkundigen Sie sich beispielsweise bei der Deutschen Rentenversicherung, der Verbraucherzentrale Ihres Bundeslandes und der Stiftung Warentest. Denken Sie auch an die Risikovorsorge im Unternehmen. Kümmern Sie sich um ausreichende und geeignete Versicherungen für Ihr Unternehmen.

10. Lassen Sie sich auch nach dem Start in die berufliche Selbständigkeit beraten.

Nach dem Unternehmensstart kommen neue Aufgaben auf Sie zu. Nutzen Sie auch weiterhin geeignete Informations- und Beratungsangebote. Vermeiden Sie Informationsdefizite – Sie können schnell dazu führen, dass das Unternehmen in eine Schieflage gerät. Eine steuerliche und eine rechtliche Beratung sollte möglichst umfassend und begleitend erfolgen. Sprechen Sie uns an und beachten Sie auch unsere Informationsangebote zu wichtigen Themen, wie Abmahnungen.

Folgende Rechtsdienstleistungen bieten wir im Zusammenhang mit einer Existenzgründung ebenfalls an:

  • Beratung zur Existenzgründung
  • Rechtsformwahl, Haftung und Versicherungen
  • Rechtliche Grundlagen des Marketing (Namensfindung, Recherche, Internet, Wettbewerbsrecht u.a.)
  • Förderung der Existenzgründung
  • Begleitung der Existenzgründung